Ein Vorjahresvergleich der Angebotsmieten in den Stadt- und Landkreisen aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland von immowelt zeigt:
- In 99 von 115 untersuchten Stadt- und Landkreisen steigen die Mieten innerhalb eines Jahres
- Rhein-Main-Gebiet: Preise in Frankfurt (0 Prozent) und Mainz (+1 Prozent) stabilisieren sich auf hohem Niveau
- Unterschiedliche Großstadtentwicklungen in NRW: Stabile Preise in Düsseldorf (+1 Prozent) und Dortmund (+3 Prozent), aber Anstiege in Münster (+10 Prozent) und Köln (+8 Prozent)
- Größte Anstiege in ländlichen Regionen: Mayen-Koblenz und Hersfeld-Rotenburg (+15 Prozent), Bernkastel-Wittlich und Landkreis Kaiserslautern (+12 Prozent)
Der Mietmarkt im Westen zeigt sich ambivalent: In einigen Großstädten stabilisiert sich das Preisniveau, in anderen steigt es unvermindert weiter. Während es in einigen ländlichen Regionen oftmals zu deutlichen Anstiegen – teilweise um bis zu 15 Prozent – kommt, gibt es noch Gebiete, wo Mietwohnungen günstig bleiben. Zu diesem Ergebnis kommt ein Jahresvergleich von immowelt, für den die Angebotsmieten von Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) in den Stadt- und Landkreisen aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland untersucht wurden. Trotz der Corona-Krise sind die Mieten im 1. Halbjahr 2021 in 99 von 115 untersuchten Stadt- und Landkreisen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Den größten Zuwachs von 15 Prozent verzeichnen dabei die Landkreise Mayen-Koblenz (7,50 Euro) und Hersfeld-Rotenburg (7,00 Euro). In vielen Stadtkreisen stabilisieren sich die Angebotsmieten indes auf hohem Niveau.
Hohe Mietpreise im Rhein-Main-Gebiet
Die höchsten Angebotsmieten der Untersuchung werden in den Großstädten Frankfurt am Main und Mainz verlangt – dafür blieb das Niveau dort zuletzt aber konstant. In Mainz steigen die Angebotsmieten um 1 Prozent auf im Median 12,10 Euro pro Quadratmeter. Ohne eine Preisveränderung bleibt Frankfurt auf Platz 1 der teuersten Mieten im Westen mit 14,50 Euro. Auch die umliegenden Regionen, im Süden von Hessen und im Norden der baden-württembergischen Grenze weisen hohe Angebotsmieten auf. Weil immer mehr Menschen ins Rhein-Main-Gebiet drängen, besteht dort eine große Nachfrage nach Wohnraum. Das treibt die Mieten nach oben. So sind Darmstadt (11,90 Euro) und Offenbach (11,40 Euro) mit einem Zuwachs von jeweils 6 Prozent im Miet-Vergleich auf Platz 4 und 5 der teuersten Kreise. Danach folgen die Landkreise Main-Taunus-Kreis (11,40 Euro) und Hochtaunuskreis (11,30 Euro) mit jeweils einem prozentualen Zuwachs von 3 Prozent – beliebte naturnahe Wohnorte, die dennoch die Nähe zur Metropolregion vorweisen.
Ungleiche Entwicklungen in Nordrhein-Westfalens Großstädten
Nordrhein-Westfalen ist in Bezug auf die Mieten in Städten gespalten: Im Rheinland ist es teuer, im Ruhrgebiet hingegen weiterhin vergleichsweise günstig. In Köln steigt die Angebotsmiete innerhalb eines Jahres um 8 Prozent. Damit zahlen Wohnungssuchende in der Domstadt im Median 12,00 Euro pro Quadratmeter. In Düsseldorf erreicht der Preis 11,00 Euro (+1 Prozent). In der Studentenstadt Münster werden gar 10 Prozent Zuwachs auf ebenfalls 11,00 Euro erreicht. In Dortmund (+3 Prozent) und Essen (+6 Prozent) erhöhen sich die Angebotsmieten zwar, bleiben aber auf einem niedrigen Niveau von 7,60 Euro pro Quadratmeter. Im Ruhrgebiet steigen die Einwohnerzahlen weiter an, doch das Preisniveau bleibt moderat, da genügend Wohnraum vorhanden ist. Statt auf teuren Neubau angewiesen zu sein, werden bestehende Wohnungen saniert und renoviert. Somit steigt der Preis nicht so stark wie in anderen deutschen Großstädten mit Wohnraummangel, die neu bauen müssen.
Am Land ziehen die Preise an
Die größten Steigerungen aller untersuchten Stadt- und Landkreise verzeichnen ländliche Regionen – viele davon aus Rheinland-Pfalz. Im Landkreis Mayen-Koblenz und Hersfeld-Rotenburg klettern die Preise am stärksten – innerhalb eines Jahres um 15 Prozent. Dahinter folgen die Landkreise Bernkastel-Wittlich und Kaiserslautern mit einem Zuwachs von je 12 Prozent. Insgesamt liegen diese ländlichen Gebiete auf einem ähnlichen Preisniveau – um die 7,00 Euro pro Quadratmeter. Die großen Zuwächse begründen sich somit durch das immer noch recht niedrige Preisniveau.
Berechnungsgrundlage:
Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote. Dabei wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median der jeweils im 1. Halbjahr 2020 und 2021 angebotenen Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter) wieder. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Bei den Mietpreisen handelt es sich um Nettokaltmieten bei Neuvermietung.
Immowelt / 09.09.2021