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Menschen rücken näher an Natur und bringen sich beim NABU ein

Krüger: NABU ist die starke Stimme für Arten- und Klimaschutzinteressen gegenüber der Politik

Der NABU setzt sich für ein Umdenken und den Wandel ein, um die drohende ökologische Katastrophe noch abzuwenden.

Kein anderes Thema prägte das Jahr 2020 so sehr wie Corona. Die Pandemie dominierte Leben, Wirtschaft, Politik und Kommunikation. Sie bestimmte den Alltag der Menschen vor allem durch die Kontaktbeschränkungen: Arbeiten im Homeoffice, ein insgesamt kleinerer Radius, in dem sich bewegt wurde. Corona erforderte Veränderungsbereitschaft. Die spielt auch mit Blick auf die Klima- und Artenkrise eine wesentliche Rolle. Der NABU setzt sich für ein Umdenken und den Wandel ein, um die drohende ökologische Katastrophe noch abzuwenden.

Aus klima- und artenschutzpolitischer Sicht war 2020 ein Jahr mit Licht und Schattenseiten. Im Bereich Landwirtschaft wurden wichtige Entscheidungen getroffen. So wurde auf EU-Ebene die Gemeinsame Agrarpolitik verhandelt. Die Trendwende in Richtung einer naturverträglichen, nachhaltigen Landwirtschaft wurde dabei wieder einmal verpasst. Erfolge lassen sich jedoch bei der EU-Biodiversitätsstrategie und der EU-Haushaltsplanung verzeichnen. Erstmals wurde verbindlich verankert, wie viel Geld in den Naturschutz fließen soll.

Die Bundesregierung setzte 2020 die „Zukunftskommission Landwirtschaft“ ein, um über gemeinsame Lösungen zu drängenden Herausforderungen wie Höfesterben, Artenverlust und Klimakrise zu beraten. Mit dabei: NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. Er appelliert: „Die Politik ist gefordert den Rahmen für einen Wandel zu einer naturverträglicheren Landwirtschaft zu schaffen. Dabei geht es um die Umwandlung der Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik ebenso wie die Rückkehr zu zehn Prozent Habitaten und Strukturen in den Landschaften.“

Die beiden Krisen bei Biodiversität und Klimawandel drohen mit massiven ökologischen und ökonomischen Veränderungen einherzugehen, sofern nicht entschlossen gegengesteuert wird. Der NABU vermittelt Wissen und mahnt notwendige Handlungen an, um politische Prozesse zu beschleunigen und gesellschaftliche Veränderungen auszulösen.

Dazu NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Wir müssen die Grundlagen dafür schaffen, dass Deutschland auch in zehn, zwanzig, dreißig und noch mehr Jahren lebens- und liebenswert bleibt. Die Politik trägt dafür wesentliche Teile der Verantwortung. Aber auch wir als Gesellschaft sind gefordert. Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln, die Wertschätzung gegenüber der Ressource Natur und auch Themen wie Verkehr sind nur einige Beispiele. Als mitgliederstärkster Umweltverband in Deutschland bündeln wir hier viele Stimmen.“

Mit Blick auf das Thema Verkehr: Der NABU hat – zum 25. Mal – den „Dino des Jahres“ vergeben. Erstmalig ging der Preis an ein Projekt und keine Person. Ausgezeichnet wegen massiver Eingriffe in Natur und Landschaft und veralteter Planung: Die A 26 Ost, die geplante Querverbindung von A1 und A7. 

Unter dem Eindruck der Einschränkungen durch die Pandemie haben viele Menschen wieder den Weg in die Natur gefunden. Dabei blieb es nicht nur beim Spazierengehen – auch der Wissenshunger war groß. Die deutlich gesteigerten Zugriffe auf unser Wissensangebot unter NABU.de und der positive Trend bei der Mitgliederentwicklung bestätigen das. Auch an der NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“ beteiligten sich deutlich mehr Menschen – über 161.000. Die erste öffentliche Wahl zum „Vogel des Jahres“ zählte 455.000 Teilnehmer. Der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV) sind im Jahr 2020 gemeinsam von 720.000 Mitgliedern und 50.000 Fördernden auf über 756.000 Mitglieder und 64.000 Fördernde zum Ende des Jahres angewachsen. Damit hat der NABU als mitgliederstärkster Umweltverband in Deutschland inzwischen über 820.000 Mitglieder und Fördernde (Stand Januar 2021).

Der NABU ist ein Mitgliederverband und wahrt so die politische Unabhängigkeit. Die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen sind 2020 um 2,2 Mio. Euro auf 29,4 Mio. Euro angewachsen. Der Anteil der Spenden erhöhte sich in diesem Zeitraum gegenüber 2019 um 1,6 Mio. Euro auf insgesamt 10,9 Mio. Euro.   

NABU / 30.08.2021

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