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Journalist Ibrahim Karakaş zu zehn Jahren Haft verurteilt

Journalismus

Ein türkisches Gericht in Adana hat den Journalisten Ibrahim Karakaş als vermeintliches PKK-Mitglied zu neun Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

Der Journalist Ibrahim Karakaş ist in Adana als vermeintliches PKK-Mitglied zu neun Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Korrespondent der Zeitung Yeni Yaşam (Neues Leben) ist seit November 2020 in Untersuchungshaft und nahm an der Urteilsverkündung über eine Videoschaltung aus dem Gefängnis in Adana-Kürkçüler teil.

Das Gericht wertete eine „Zeugenaussage“, das Nachrichtenarchiv des Journalisten und das eine Zeitlang nicht eingeschaltete Mobiltelefon als Beweise für die Mitgliedschaft in einer Terrororganisation.

Laut Auffassung des Gerichts soll er sich 2016 das ganze Jahr über in einem „PKK-Camp“ in Südkurdistan aufgehalten haben – „als Funker und persönlicher Fotograf von KCK-Exekutivratsmitglied Duran Kalkan“. Karakaş arbeitete damals für die Zeitung Özgür Gündem (Freie Tagesordnung). Die Zeitung war eine der wenigen in der Türkei, die ausführlich über die Folgen des Krieges der AKP-Regierung in den kurdischen Siedlungsgebieten berichtete. Im selben Jahr wurde Özgür Gündem im Zuge des angeblichen Putschversuchs per Dekret verboten. Um das Verbotsverfahren abzuwenden, hatte die Zeitung zwischen Mai und August die Solidaritätskampagne „Bereitschaftsjournalismus” initiiert. Karakaş beteiligte sich an der Kampagne, hielt sich also nachweislich nicht außerhalb des Landes auf. Zudem wurde er am 16. August 2016 zusammen mit 22 Kolleginnen und Kollegen bei einer Razzia in den Redaktionsräumen festgenommen.

ANF

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