Fahrzeug-Daten können Leben retten – dafür geht Mercedes-Benz nun den entscheidenden nächsten Schritt: Als eine der ersten europäischen Städte erforscht London, wie Daten aus Fahrzeugen, angefangen bei den Daten der Mercedes-Benz Fahrerassistenzsysteme, die Straßen der Stadt für alle sicherer machen können. Insbesondere für Fußgänger und Radfahrer. Zusammen mit Transport for London (TfL) und einem Team des Bereichs Urban Mobility Solutions (UMS) der Mercedes-Benz AG wurde das „Mercedes-Benz Road Safety Dashboard“ entwickelt. Dieses digitale Tool kann auf mögliche innerstädtische Gefahrenstellen hinweisen, bevor überhaupt ein Unfall passiert.
Derzeit nutzen Städte und Behörden Informationen über Kollisionen und Vorfälle, die sich auf ihren Straßen ereignet haben, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu verstehen und dort Risiken zu erkennen. Das bedingt jedoch immer, dass es dort bereits schwere Vorfälle gegeben hat. Daniel Deparis, Head of Urban Mobility Solutions bei der Mercedes-Benz AG, und Rikesh Shah, Head of Commercial Innovation bei Transport for London, haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam an der Nutzung dieser innovativen Lösung zu arbeiten. Die ersten Gespräche mit Vertretern aus London hatten 2019 stattgefunden. Seitdem arbeiten Ingenieure, Sicherheitsexperten, Datenschutzspezialisten und Datenanalysten aus London und von Mercedes-Benz intensiv und mit großem Erfolg zusammen.
„Gemeinsam mit Transport for London und unseren Experten haben wir dieses wegweisende Programm für mehr Verkehrssicherheit gestartet und konnten nun die Entwicklungsphase abschließen“, sagt Daniel Deparis, Leiter Urban Mobility Solutions bei Mercedes-Benz. „Unsere Vision ist es, mit unseren aktiven Sicherheitssystemen alle Verkehrsteilnehmer zu schützen. Dazu trägt die Zusammenarbeit mit den Londoner Spezialistinnen und Spezialisten bei. Nur gemeinsam können wir die komplexen Herausforderungen im urbanen Umfeld effektiv meistern und einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit leisten“, sagt Daniel Deparis.
„Wir bekennen uns zu unserer Vision Zero-Strategie, die darauf abzielt, bis 2041 alle schweren oder tödlichen Unfälle aus den Straßen Londons überwunden zu haben. Die Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz hilft uns, neue datengestützte Technologien zu entwickeln, die uns diesem Ziel näherbringen“, sagt Rikesh Shah, Head of Commercial Innovation bei Transport for London. „Angesichts der technologischen Fortschritte ist es essenziell, immer wieder darüber nachzudenken, wie wir Londons Straßen sicherer machen können. Die Erkenntnisse aus diesem Tool sind faszinierend. Wir prüfen jetzt, wie wir die Daten von Fahrzeugen in ganz London noch intensiver nutzen können, um verschiedene Risiko-Situationen besser einschätzen zu können – zur Planung und Umsetzung geeigneter Sicherheitsmaßnahmen. Diese Zusammenarbeit ist für beide Seiten sehr wertvoll.“
Das „Mercedes-Benz Road Safety Dashboard“ basiert auf Einzelmeldungen aus Fahrerassistenzsystemen, die heute in nahezu allen Mercedes-Benz Baureihen angeboten werden. Die Systeme können bei vielen Gefahrensituationen im Straßenverkehr eingreifen und auch die Schwere möglicher Kollisionen mindern oder sogar ganz vermeiden. Kommt es in einem bestimmten Verkehrsbereich zu einer Häufung dieser Eingriffe, lohnt sich ein genauerer Blick.
Aus Tausenden von Meldungen entsteht ein Muster.
Basierend auf den Einzel-Meldungen an derselben GPS-Position werden potenzielle Unfallschwerpunkte automatisch identifiziert und mit einem intelligenten von Mercedes-Benz Ingenieuren entwickelten Algorithmus analysiert. „Wir wissen inzwischen, dass wir Stadtplanern einen großen Mehrwehrt mit den Daten bieten, die wir zur Verfügung stellen. Denn auf dieser Basis können sie wichtige Entscheidungen zur Verkehrssicherheit treffen“, sagt Daniel Deparis. Das „Mercedes-Benz Road Safety Dashboard“ zeigt den Verantwortlichen mögliche Gefahrenstellen für Unfälle auf einer Straßenkarte an: einfach zu bedienen, nutzerfreundlich, mit vielen Informationen zum zielgerichteten Handeln.
Die anonymisierten Fahrzeugdaten aus den Assistenzsystemen werden mit zusätzlichen Daten der Stadt London angereichert. Dazu gehören die vorhandene Verkehrsinfrastruktur wie Ampeln oder Zebrastreifen, Informationen zu bereits geschehenen Unfällen, sowie die Fahrzeug-, Radfahrer- und Fußgänger-Dichte. So wird auf dem Dashboard sichtbar, wo gehandelt werden sollte. Dabei stehen vor allem die schwächsten Verkehrsteilnehmer im Fokus: Fußgänger und Radfahrer. Riskante Situationen in Zonen rund um Schulen, Kindergärten und Universitäten werden in London daher besonders intensiv beobachtet.
Mercedes-Benz Urban Mobility Solutions kann in das Dashboard weitere Features wie Messung des Verkehrsaufkommens oder die Warnung vor glatten Straßen integrieren. Jetzt, nach dem erfolgreichen Einsatz in London, laufen bereits in mehreren großen und mittleren europäischen Städten entsprechende Projekte über eine passgenaue Einführung des „Road Safety Dashboards“ an.
So funktioniert das Mercedes-Benz Road Safety Dashboard
Dank Sensorik wie Ultraschall, Radar aber auch Stereokameras können Objekte im Umfeld des Fahrzeugs erkannt werden: im Erfassungsbereich sind das vorausfahrende, querende, sich von hinten nähernde Fahrzeuge oder sogar entgegenkommende – aber auch Fußgänger, Straßenmarkierungen und verschiedene Arten von Verkehrszeichen.
Erfolgt eine akustische und optische Warnung oder eine autonome Notbremsung, wird diese Information in die Mercedes Intelligent Cloud gesendet und anonymisiert. Zwei Algorithmen arbeiten die Daten im Backend auf: Zum einen werden GPS-Positionen mit Anhäufungen der Eingriffe identifiziert. Zum anderen werden diese potentiellen Unfallschwerpunkte eingehend analysiert und ein Risikoscore berechnet. Diese Informationen werden im Road Safety Dashboard als digitale Kartenansicht visualisiert.
Datenschutz hat oberste Priorität: Nur dann, wenn die Fahrer oder die Fahrerinnen die Zustimmung zur Verarbeitung von Fahrassistenzdaten über die „Mercedes me“ App gegeben haben, werden diese Warnungen oder auch autonome Bremseingriffe vom Fahrzeug an die Mercedes-Benz Cloud gesendet und dort anonymisiert verarbeitet. Ausschließlich dann werden solche Warnungen oder gar autonome Bremseingriffe aus dem Fahrzeug in die Mercedes Intelligent Cloud gesendet und dort anonym weiterverarbeitet. Jetzt, nach dem erfolgreichen Start des Road Safety Dashboard in London, bietet Mercedes-Benz diese Lösung den Städten und Gemeinden an, die interessiert sind, mit Hilfe der Mercedes-Benz Fahrerassistenzsysteme, die Straßen für alle sicherer machen zu können.
„Urban Mobility Solutions by Mercedes-Benz“ im Überblick
Die Abteilung Urban Mobility Solutions wurde ins Leben gerufen, um Städte mit sicheren, nachhaltigen, effizienten und barrierefreien Mobilitätsprodukten lebenswerter zu machen. Durch die Zusammenarbeit mit Stadtvertretern, Verkehrsbetrieben, branchenübergreifenden Partnern sowie Experten innerhalb und außerhalb von Mercedes-Benz werden neue Herausforderungen und Trends frühzeitig erkannt und adressiert. Ziel ist es, ein weltweit führendes Portfolio der besten Fahrzeuge für Städte, datenbasierte Mobilitätsprodukte und bürgerorientierte urbane Mobilitätssysteme zu entwickeln – für heutige und zukünftige Generationen.
Transport for London im Überblick
Transport for London (TfL) ist als integrierte Verkehrsbehörde dafür verantwortlich, die Strategie und Ziele des Londoner Bürgermeisters Sadiq Khan in diesem Bereich umzusetzen. TfL betreibt das öffentliche Verkehrsnetz der britischen Hauptstadt – einschließlich London Underground, London Overground, Docklands Light Railway, London Trams, London Buses und TfL Rail. TfL fördert zudem den Ausbau der Geh- und Radwege und verwaltet Londons Hauptstraßen. Die TfL tut alles, um die Stadt London in Bewegung zu halten und reinvestiert alle Einnahmen aus Fahrpreisen und kommerziellen Aktivitäten, um ihre Dienstleistungen anzubieten und ständig zu verbessern.
Mercedes-Benz AG / 27.07.2021
Foto: Mercedes-Benz AG