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Die Einsamkeit hat sich in der EU während der Pandemie verdoppelt

Die Einsamkeit in der EU

Bei der EQLS 2016 wurden fast 37 000 Menschen in 33 Ländern befragt - die 28 EU-Mitgliedstaaten und 5 Kandidatenländer (Albanien, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Montenegro, Serbien und die Türkei).

Ein Viertel der Menschen in Europa hat sich in den ersten Monaten der Coronavirus-Pandemie einsam gefühlt. Dies geht aus einem Montag veröffentlichten Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der EU-Kommission hervor. Der Bericht enthält die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über Einsamkeit und soziale Isolation in der EU und analysiert eine Umfrage der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound). Demnach hat sich das Gefühl der Einsamkeit in den ersten Monaten der Pandemie in allen Altersgruppen europaweit verdoppelt. Bei den 18- bis 35-Jährigen stieg die Einsamkeit im Vergleich zu 2016 um das Vierfache an.

Die für Demokratie und Demografie zuständige Vizepräsidentin, Dubravka Šuica, erklärte dazu: „Die Coronavirus-Pandemie hat Probleme wie Einsamkeit und soziale Isolation in den Vordergrund gerückt. Diese Gefühle existierten bereits, aber sie waren der Öffentlichkeit weniger bewusst. Mit diesem neuen Bericht können wir beginnen, diese Probleme besser zu verstehen und zu bekämpfen. Zusammen mit anderen Initiativen, wie dem Grünbuch über das Altern, haben wir die Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie wir gemeinsam eine widerstandsfähigere Gesellschaft mit stärkerem Zusammenhalt und eine bürgernähere EU aufbauen können.“

Die Medienberichterstattung in der EU über das Phänomen der Einsamkeit verdoppelte sich ebenfalls während der Pandemie, wobei das Bewusstsein für dieses Thema in den einzelnen Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich ausgeprägt war. In einigen Ländern, darunter auch Deutschland (aber auch z. B. in Italien, Spanien, Frankreich und Schweden), war Einsamkeit ein großes Thema in den Medien, während es in anderen Ländern viel weniger im Vordergrund stand. Der JRC-Bericht untersucht auch Initiativen zur Bekämpfung der Einsamkeit in 10 EU-Mitgliedstaaten.

Hintergrund

Die Umfrage von Eurofound, „Leben, Arbeiten und COVID-19“, erfasst die Erfahrungen des Lebens und Arbeitens während der Pandemie mit dem Ziel, den politischen Entscheidungsträgern zu helfen, eine gleichmäßige Erholung von der Krise zu erreichen. Bislang wurden drei Runden dieser einzigartigen Umfrage durchgeführt.  Die erste Runde startete am 9. April 2020, als sich die meisten Mitgliedstaaten in den ersten Lockdowns befanden. Die zweite Runde begann im Juli 2020, als sich Wirtschaft und Gesellschaft allmählich wieder öffneten. Die dritte Runde fing, fast ein Jahr später, im März 2021 an, als die Länder immer noch mit verschiedenen Stufen des Lockdowns zu tun hatten. Die Umfrage untersuchte die Lebensqualität und die Qualität der Gesellschaft während dieser schwierigen Zeit. Die Fragen reichen von Lebenszufriedenheit, Glück und Optimismus bis hin zu Gesundheit und dem Grad des Vertrauens in Institutionen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Europäische Erhebung zur Lebensqualität (EQLS) ist einzig in ihrer Art und wird alle vier Jahre europaweit durchgeführt. Sie untersucht die objektiven Lebensumstände der Bürgerinnen und Bürger Europas und fragt sie danach, was sie über die Lebensbedingungen und ihr Leben im Allgemeinen denken. Dabei wird eine Reihe von Themenbereichen berücksichtigt, wie z. B. Beschäftigung, Einkommen, Bildung, Wohnen, Familie, Gesundheit und Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben. Außerdem geht es auch um subjektive Fragen: Wie glücklich sind die Menschen? Wie zufrieden sind sie mit ihrem Leben? Wie beurteilen sie die Qualität ihrer Gesellschaft? Im Zeitraum September 2016 bis März 2017 führte Eurofound die vierte Erhebung im Rahmen dieser Reihe durch (die erste Erhebung fand 2003 statt).

EU-Kommission / 26.07.2021

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