Der Vorstand der Commerzbank hat Donnerstag entschieden, das Projekt zur Auslagerung der Wertpapierabwicklung an die HSBC Transaction Services GmbH mit sofortiger Wirkung zu beenden. Grund für die Entscheidung sind technische Umsetzungsrisiken und veränderte Marktbedingungen. Für das zweite Quartal 2021 rechnet die Bank wegen des Projektstopps mit Sonderabschreibungen von rund 200 Millionen Euro. Die Sonderabschreibungen belasten weder die Liquidität noch die harte Kernkapitalquote (CET1) der Bank. Darüber hinaus kommt es zu Rückstellungen in zweistelliger Millionenhöhe. Das diesjährige Kostenziel der Bank von 6,5 Milliarden Euro hat operativ weiter Bestand. Zusätzlich fallen jedoch die Aufwände für die Sonderabschreibung an.
Die Commerzbank reduziert mit diesem Schritt die Komplexität in der Transformation und wird zunächst ihre eigene Systemlandschaft weiter modernisieren. Die vor zwei Jahren eingeführte IT-Lieferorganisation der Commerzbank soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Dort hat die Bank im Zuge der Strategie 2024 eine eigene Key Area für Securities & Brokerage geschaffen.
Seit dem Projektstart für die Auslagerung im Jahr 2017 haben sich das Marktumfeld und die technologischen Möglichkeiten erheblich verändert. „Nach sorgfältiger Abwägung haben wir entschieden, das Auslagerungsprojekt wegen der hohen Umsetzungsrisiken zu stoppen. Das deutlich gewachsene Handelsvolumen und die technologische Weiterentwicklung ermöglichen uns, die Wertpapierabwicklung profitabel fortzuführen“, sagt COO Jörg Hessenmüller.
Der zuletzt für Mitte 2021 geplante Übertrag der Positionen auf die Systeme der Tochtergesellschaft von HSBC wird damit nicht stattfinden. Bereits übertragene Stammdaten und Steuerabrechnungen zum Wertpapiergeschäft sollen bis Anfang 2022 auf die Commerzbank zurückübertragen werden. Das Kundengeschäft wird hiervon nicht beeinträchtigt.
Commerzbank AG / 22.07.2021
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