Vor dem G7-Gipfel in Cornwall hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Donnerstag den G7-Schwerpunkt Bildung für Entwicklung betont. „COVID-19 hat zu einer der schlimmsten Bildungskrisen der Geschichte für Kinder in der ganzen Welt geführt. Wir wissen, dass insbesondere Mädchen und junge Frauen durch die Pandemie gefährdet sind. Etwa 11 Millionen Mädchen von der Vorschule bis zur Sekundarschule laufen Gefahr, nicht in die Schule zurückzukehren, was schwerwiegende Folgen für ihr Leben nach sich zieht“, sagte von der Leyen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ratspräsident Charles Michel. Daher unterstütze die EU das Ziel, dass bis 2026 40 Millionen mehr Mädchen die Schule besuchen. Die Europäische Kommission werde ihren Finanzierungsbeitrag für die Globale Partnerschaft für Bildung um ein Drittel auf 100 Mio. Euro pro Jahr erhöhen.
Die EU wird den Umbau der Bildungssysteme für mehr als eine Milliarde Mädchen und Jungen in bis zu 90 Ländern und Regionen mit 700 Millionen Euro zwischen 2021-2027 unterstützen. „Die Förderung von Bildung, insbesondere für Mädchen und Frauen, ist der Schlüssel, um der jungen Generation gute Lebensperspektiven zu geben,“ so Präsidentin von der Leyen. Die EU arbeitet mit den Partnerländern daran, Kooperationsprogramme im Bildungsbereich anzupassen, um Bildungsangebote, Fernunterricht, Lehrplananpassungen und die Unterstützung von Lehrern sicherzustellen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten werden weiterhin als Team Europa zusammenarbeiten, um jedem Kind Bildungschancen zu ermöglichen.
Dank der Rückkehr der Vereinigten Staaten auf die globale Bühne freue sich die Europäische Union auch auf die Unterstützung der G7 für wirksame Maßnahmen zur Stärkung des Multilateralismus. „Wir brauchen eine wirksame Regelsetzung in der WTO, und dazu gehört auch der Wille der G7, zur Reform der WTO und des gesamten regelbasierten Systems beizutragen. Außerdem müssen wir unsere G7-Partnerschaft mit den Entwicklungsländern stärken“, sagte von der Leyen.
Zur weltweiten Verteilung von Impfstoffen sagte von der Leyen: „Bis zum heutigen Tag haben in Europa mehr als 50 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. Und noch besser: Bis heute wurden 100 Millionen Europäerinnen und Europäer vollständig geimpft. Das haben wir erreicht, ohne den Export zu stoppen. Von den 700 Millionen Dosen, die in der Europäischen Union seit Dezember letzten Jahres hergestellt wurden, wurden etwa 350 Millionen Dosen in mehr als 90 Länder exportiert. Und vor einigen Wochen habe ich auch andere aufgefordert, sich zu beteiligen und Offenheit zu beweisen. Ich freue mich sehr, dass der Entwurf des Kommuniqués dies jetzt widerspiegelt, und die möglichen Ankündigungen der Vereinigten Staaten sind sehr ermutigend.
Nach 2022 geht es nicht nur um das Teilen von Impfstoffen, sondern auch um den Ausbau der Produktionskapazitäten in Afrika. Sie wissen, dass Team Europe in der Tat Unterstützung in Höhe von 1 Mrd. Euro für den Ausbau der Produktionskapazitäten in Afrika angekündigt hat. In diesem Zusammenhang geht es nicht nur darum, die mRNA-Technologie für Impfstoffe gegen COVID-19 nach Afrika zu bringen, sondern auch darum, diese Technologie nach Afrika zu bringen, weil sie auch für die Bekämpfung anderer Infektionskrankheiten, z. B. Tuberkulose oder Malaria, sehr vielversprechend ist.“
EU-Kommission / 10.06.2021