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Bundesumweltministerin Schulze fordert Stickstoff-Minderungsziel für 2030

Deutschland braucht ein Gesamtstickstoffziel

Mehr als 600 Teilnehmende haben sich vom 31. Mai bis 3. Juni 2021 bei der weltgrößten Stickstofffachkonferenz der International Nitrogen Initiative (INI) über die neuesten Forschungsergebnisse und politischen Konzepte im Bereich der Stickstoffproblematik ausgetauscht. Die Konferenz fand rein virtuell statt und wurde gemeinsam von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium ausgerichtet.

Zu hohe Stickstoffemissionen zählen zu den drängendsten und gleichzeitig wenig beachteten globalen Umweltproblemen. In ihrer heutigen Abschlusserklärung fordert die weltgrößte Stickstoffkonferenz INI daher insbesondere, das Problem systematisch bei der Bekämpfung globaler Probleme wie Klimawandel, Luftverschmutzung und Hungersnöte mitzudenken. Das Bundesumweltministerium arbeitet an einer übergreifenden Stickstoffminderungsstrategie und hat geeignete Methoden für eine sektorenübergreifende Stickstoffminderung entwickelt. Damit ist Deutschland international ein Pionier und kann mit einem ambitionierten Gesamtstickstoffziel vorangehen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die Welt stößt zu viel Stickstoff aus und verschärft damit Probleme wie Luftverschmutzung, Artenschwund und Klimawandel. In Deutschland haben wir bereits eine deutliche Stickstoffminderung erreicht. Dank novellierter Düngeverordnung, Klimaschutzgesetz und nationalem Luftreinhalteprogramm werden die Stickstoffemissionen bis 2030 weiter sinken, voraussichtlich um ein Drittel. Aber die verbleibende eine Million Tonnen Stickstoff pro Jahr ist immer noch zu viel. Wir brauchen deshalb ein Gesamt-Stickstoffziel für 2030. Auch auf EU-Ebene bedarf es weiterer Anstrengungen, hier sind die Farm-to-Fork-Strategie und Luftqualitätsrichtlinie zentral.“

Den weltweiten Handlungsdruck spiegelt die „Berlin Declaration“ wider, die heute von der weltgrößten Stickstoffkonferenz INI verabschiedet wurde. In ihrem Kern stehen: Die Minderung der Stickstoffemissionen ist zentral, um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen und den Klimawandel zu bekämpfen. Wichtig ist dabei, die Ziele des nachhaltigen Stickstoffmanagements in umweltpolitische Prozesse auf allen Ebenen zu integrieren und die aktuell laufenden internationalen Prozesse zu nutzen – u.a. der UN Food System Summit im September 2021, die Klimakonferenz in Glasgow (UNFCC COP26) im September 2021 oder den laufenden Prozess zur UN Konvention zur Biologischen Vielfalt Post 2020.

Stickstoff ist lebenswichtig für Pflanzen, Tiere und Menschen. Zu viel reaktiver Stickstoff (Ammoniak, Nitrat, Stickoxide) hat jedoch gravierende negative Folgen: Artenschwund in eutrophierten Ökosystemen, sogenannte Todeszonen in überdüngten Meeren, voraussichtlich steigende Trinkwasserpreise durch kostenintensive Nitrat-Entfernung und zusätzliche Klimaeffekte durch Lachgasemissionen sowie Gesundheitsfolgen. Mehrere Sektoren tragen zum Stickstoffüberschuss bei: Landwirtschaft, Verkehr, Energiewirtschaft/Industrie und nicht zuletzt das Konsumverhalten der Menschen.

BMU / 03.06.2021

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