Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) haben zum Abschluss der UN-Dekade Biologische Vielfalt das breite gesellschaftliche Engagement gewürdigt, mit dem der bessere Schutz und der Erhalt der Artenvielfalt in den vergangen zehn Jahren in Deutschland voran gebracht wurden. Gemeinsam mit der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt findet dazu heute die Tagung „UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011 – 2020 in Deutschland: Was war, was bleibt, was kommt?“ in Berlin statt. Die Vereinten Nationen hatten das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 als UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen. Ziel war es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten und möglichst viele Menschen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu sensibilisieren. Deutschland hat diese Dekade mit zahlreichen Aktivitäten unterstützt.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Das breite gesellschaftliche Engagement für den Erhalt der biologischen Vielfalt ist beeindruckend. Landauf landab engagieren sich Menschen privat, in Vereinen oder Institutionen, sehr oft ehrenamtlich und immer mit großer Leidenschaft. Sie haben dazu beigetragen, die Vielfalt der Natur zu erhalten und deren Wertschätzung zu steigern. Besonders liegen mir auch die Projekte des Sonderwettbewerbs ‚Soziale Natur – Natur für alle‘ am Herzen, denn sie zeigen, wie integrierend Natur wirken kann .“
Während der vergangenen zehn Jahre standen die beiden Projektwettbewerbe „Biologische Vielfalt“ und „Soziale Natur – Natur für alle“ im Mittelpunkt der deutschen UN-Dekade-Aktivitäten. In beiden Wettbewerben wurden insgesamt rund 1000 Projekte von einer unabhängigen Fachjury ausgezeichnet, darunter auch Projekte, die sich konkret für gefährdete Arten einsetzen, wie zum Beispiel das Jahresprojekt 2019 in der Oberpfalz, bei dem die letzte Brutkolonie der Hufeisennase in Deutschland gerettet wird, eine in ganz Mittelweuropa vom Aussterben bedrohte Fledermausart. Oder ein sieben Bundesländer umfassendes Projekt zur Verbesserung der Lebensbedingungen des Rotmilans, in dem Akteure des Naturschutzes mit der Landwirtschaft zusammenarbeiten.
Neben den Projektwettbewerben wurden u.a. auch Foto- und Videowettbewerbe, ein Schüler*innenmalwettbewerb und eine Wanderausstellung durchgeführt. Zudem haben auch prominente UN-Dekade-Botschafter*innen wie Nina Ruge, die als Moderatorin auch durch das Programm der heutigen Abschlussveranstaltung führt, sowie UN-Dekade-Jugendbotschafter*innen dazu beigetragen, das „Thema Biologische Vielfalt“ mitten in die Gesellschaft zu tragen. Auch ihnen gilt der ausdrückliche Dank der Bundesumweltministerin.
Die heutige UN-Dekade-Abschlussveranstaltung bietet nicht nur einen Rückblick auf die deutschen UN-Dekade-Aktivitäten im vergangenen Jahrzehnt, sondern auch einen Ausblick auf die Herausforderungen und Perspektiven zur Erhaltung der biologischen Vielfalt im neuen Jahrzehnt. Hierüber diskutiert Bundesumweltministerin Schulze mit der Umweltministerin des Landes Thüringen, Anja Siegesmund, dem Präsidenten des Deutschen Naturschutzringes (DNR), Prof. Dr. Kai Niebert, dem Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin, Prof. Johannes Vogel, dem Präsidenten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubert Paetow, dem TV-Journalisten Dirk Steffens und der UN-Dekade-Jugendbotschafterin Adina Arth. Einig sind sich alle, dass das Engagement für die biologische Vielfalt mit den in dieser Dekade gewonnenen Erfahrungen mit verstärkten Kräften in den nächsten zehn Jahren weitergehen muss. Den Rahmen hierfür bildet u.a. die neue UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen in den Jahren 2021 bis 2030, die am 5. Juni 2021 international gestartet ist.
BMU / 07.06.2021