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Schlafmaus-Forschung 2.0

Wie leben Gartenschläfer?

Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

In der Erforschung des Gartenschläfers, eines Verwandten des Siebenschläfers, wird seit diesem Frühling auf eine neue Technik gesetzt: Eigens entwickelte Forschungsröhren sollen helfen, den stark gefährdeten Gartenschläfern einige Geheimnisse zu entlocken – so die Hoffnung des Projektteams der „Spurensuche Gartenschläfer“ von Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Justus-Liebig-Universität Gießen und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Die neuen Forschungsstationen tragen den Namen Dormouse Monitoring Systems (DoMoS). Dormouse ist der englische Begriff für die Familie der Bilche, zu denen der Gartenschläfer, aber auch andere Schlafmäuse gehören. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

„Wir haben in einem Röhrensystem mehrere Messstationen untergebracht, mit denen wir die Gartenschläfer wiegen, fotografieren und ihnen vorsichtig Haarproben entnehmen“, berichtet Johannes Lang von der Universität Gießen, Gartenschläfer-Experte im Projekt. Entstanden ist die Idee in Zusammenarbeit von Biolog*innen der Justus-Liebig-Universität mit Mechatroniker*innen der Dualen Hochschule Karlsruhe. Lang: „Damit haben wir eine Methode zur Verfügung, die viele Antworten liefern kann und gleichzeitig recht störungsarm ist, da die neugierigen Gartenschläfer die Röhren von allein erkunden.“

Eingesetzt werden die DoMoS nun an sehr verschiedenen Standorten, vom Hausgarten in Mainz bis zum Wald in den Hochlagen des Nationalparks Harz. Mechthild Klocke, Projektleiterin beim BUND: „Wir wollen herausfinden, wie die Tiere zusammenleben, wie sich ihr Gewicht entwickelt, ab wann Jungtiere unterwegs sind und vieles mehr. Und das alles im Vergleich verschiedener Lebensräume.“ Damit erhoffen sich die Naturschützer*innen und Wissenschaftler*innen des Projekts Antworten, warum die Bestände des Gartenschläfers mancherorts drastisch eingebrochen sind und gleichzeitig in anderen Regionen aber noch stabil scheinen. In einem zweiten Schritt soll das erworbene Wissen genutzt werden, um die Bestände durch Umsetzung von Schutzmaßnahmen zu stützen.

Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Umgesetzt wird diese neue Forschungsmethode gemeinsam mit engagierten Ehrenamtlichen, die bereits bei der Entwicklung der DoMoS mitgeholfen haben und sie nun regelmäßig kontrollieren und warten. Mechthild Klocke: „Zusammen wollen wir aus den Erkenntnissen konkrete Schutzmaßnahmen ableiten und direkt umsetzen. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass der Gartenschläfer in möglichst vielen seiner Verbreitungsgebiete erhalten bleibt.“

BUND / 18.05.2021

Foto: BUND / Jiří Bohdal

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