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Rücksicht im Wald

Abstand wahren zu Wildkätzchen & Co.

Mit seinem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ engagiert sich der BUND seit vielen Jahren für den Schutz der gefährdeten Europäischen Wildkatze in Deutschland. Bundesweit untersuchen die Naturschützer*innen die Entwicklung der Wildkatzenbestände und setzen sich für die Vernetzung ihrer Lebensräume ein.

In diesen Wochen ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) besonders zu Aufmerksamkeit und Rücksicht im Wald auf. Viele Jungtiere, auch von gefährdeten Arten wie der Europäischen Wildkatze, sind bereits in den Wäldern unterwegs. Friederike Scholz, Wildtierexpertin des BUND: „Besonders bei den Wildkätzchen besteht die große Gefahr, dass sie mit Hauskatzen verwechselt und mitgenommen werden.“ Da Wildkatzen nicht nur in abgelegenen Wäldern vorkommen, sondern mancherorts auch recht nah an Städten, wie etwa bei Leipzig und Bonn, empfiehlt der BUND auch hier dringend, Katzenjungen in Wäldern nicht aufzulesen.

Die Tiere mitzunehmen, bedeutet unnötigen Stress und große Risiken. Friederike Scholz: „In Menschenhand drohen den jungen Wildkatzen gefährliche Hauskatzen-Krankheiten. Bestenfalls steht ihnen ein langer und mühevoller Weg der Wiederauswilderung bevor. Oft gelingt dieser leider nicht.“ Als geschützte Wildtiere dürfen sie zudem nicht ohne Not aus dem Wald mitgenommen werden.

Die Zahl der aufgelesenen Wildkätzchen ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. „Wir gehen davon aus, dass wir in 2021 noch mehr Hinweise bekommen werden“, so Scholz. „In der Corona-Zeit haben viele Menschen die Natur vor ihrer Haustür als Erholungsort entdeckt. Doch damit wird es in den Wäldern immer voller und das Risiko der Verwechslungen von Wild- und Hauskatzenjungen steigt.“ 

Der BUND empfiehlt dringend, zu Jungtieren Abstand zu wahren und sie in Ruhe zu lassen. In der Regel sind die Muttertiere gerade auf der Jagd oder warten in der Nähe ab. „Außerdem sollte man unbedingt Hunde im Wald anleinen. Sie stellen für die Jungtiere eine echte Gefahr dar“, betont Friederike Scholz. Im Zweifelsfall ist es ratsam, sich an den BUND oder an die zuständigen Förster*innen oder Jäger*innen zu wenden.

BUND / 17.05.2021

Foto: BUND / Thomas Stephan

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