Vor der Aktionärsversammlung der Lufthansa AG am morgigen Dienstag bekräftigen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre ihre Kritik am Umgang des Konzerns mit dem staatlichen Hilfspaket. Sie fordern ein stärkeres Engagement für Klimaschutz und zur Sicherung der Arbeitsplätze.
Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin: „Die Lufthansa muss mehr Klimaschutz endlich ernsthaft angehen. Eine Verlagerung aller Kurzstreckenflüge auf die Schiene bis 2030 ist möglich und nötig. Die verstärkte Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn ist auf diesem Weg ein überfälliger Schritt. Dabei muss aber klar sein, dass freiwerdende Start- und Lande-Slots gestrichen und nicht für Langstreckenflüge genutzt werden dürfen oder an Mitbewerber fallen. Zudem brauchen wir einen klaren Fahrplan für den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen für Langstreckenflüge, die nicht auf die Schiene verlagert werden können.“
Neben Maßnahmen zur Verbesserung von Klima- und Umweltauswirkungen des Flugverkehrs sind aber auch die Themen Arbeitsplätze und Kurzarbeiterregelung ein Thema für die Hauptversammlung. „Schon die Diskussion um Managerboni ist in der aktuellen Situation unmoralisch, eine Auszahlung wäre ein Skandal“, so Markus Dufner vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. „Nach Medienangaben hat die Lufthansa AG allein bis Ende 2020 rund 30.000 Stellen gestrichen, weitere 10.000 könnten im Laufe dieses Jahres folgen. Vorgänge wie bei Germanwings, wo Arbeitsplätze mit hohen Sozialstandards durch solche mit deutlich niedrigeren wie bei Eurowings ersetzt werden sollen, sind für einen Konzern, der gerade mit Steuergeld vor der Insolvenz gerettet wurde, nicht akzeptabel.“
BUND / 03.05.2021