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Giftfalle „bienenfreundliche Pflanzen“

BUND findet Pestizidrückstände in Zierpflanzen

Um das Insektensterben zu stoppen und Arbeiterinnen und Arbeiter auf Blumenplantagen weltweit zu schützen, fordert der BUND auf EU-Ebene eine deutliche Reduktion des Einsatzes von Pestiziden und das Verbot von bienengefährlichen Wirkstoffen sowie strengere Kontrollen von Importware.

Anlässlich des Weltbienentags hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Blühpflanzen auf Pestizidrückstände untersucht und zahlreiche Belastungen bei als „bienenfreundlich“ beworbenen Gewächsen nachgewiesen. Gemeinsam mit einer österreichischen Partnerorganisation hat der BUND in Bau- und Möbelmärkten sowie Gartencentern in Deutschland und Österreich 35 bienenfreundliche Pflanzen erworben und von einem unabhängigen Labor auf Rückstände von Pestiziden überprüfen lassen. Das Ergebnis: 40 Prozent aller Proben enthielten hoch bienengiftige Pestizide, 9 Proben sogar mehr als ein für Bienen hochgiftiges Pestizid. Insgesamt wurden 55 unterschiedliche Pestizidwirkstoffe nachgewiesen, 12 davon sind besonders gefährlich für Honig- und Wildbienen. 

„Unser Test zeigt: Die momentane Praxis im Zierpflanzenanbau ist katastrophal für Bienen und andere Insekten“, sagt Corinna Hölzel, Pestizid-Expertin beim BUND. „Verbraucherinnen und Verbraucher wollen Bienen retten und das Insektensterben stoppen. Sie kaufen Blühpflanzen, die vom Handel als bienenfreundlich angepriesen werden. Allerdings können Pflanzen wie Margeriten, Lavendel oder Lupinen durchaus Rückstände bienengefährlicher Pestizide enthalten. Bienen nehmen diese schädlichen Insektengifte über Nektar und Pollen auf, so wird die gut gemeinte Bienenrettung zur Giftfalle.“

Europäischer Zierpflanzenbau geschieht in großem Stil auf Kosten des globalen Südens, woher die Mehrheit der Jungpflanzen stammt. Dabei werden Pestizide, die in der EU aus gutem Grund verboten sind, in den Produktionsländern wie Kenia oder Kolumbien eingesetzt. Sie gefährden dort die Gesundheit von Arbeiterinnen und Arbeitern sowie die Umwelt. Die Rückstände in den Pflanzen, die dann beim Endkunden landen, sind zwar gering, aber weiterhin gefährlich für die hiesigen Bestäuber. „Besonders erschreckend ist, dass vier der in Deutschland gekauften und beprobten Blühpflanzen gar nicht hätten importiert werden dürfen. Denn sie waren mit nicht zugelassenen Wirkstoffen belastet,“ so Hölzel.

BUND / 20.05.2021

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